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28.06.2013 09:21

Strom aus der Tonne

Die AG EE Bergisches Land besucht Biomüllvergärungsanlage in Witten

Von: Rolf Kinder
Klaus Erlenbach (rechts im Bild) zeigt Herrn Peter Wobbe vom Kreis Mettmann den erzeugten Kompost.

Klaus Erlenbach (rechts im Bild) zeigt Herrn Peter Wobbe vom Kreis Mettmann den erzeugten Kompost. © Dieter Holdorf

Die Biomüllvergärungsanlage in Witten wurde der Arbeitsgemeinschaft „Erneuerbare Energien Bergisches Land“ vom Geschäftsführer des Entsorgungsbetriebes für den Ennepe-Ruhr-Kreis und die Stadt Hagen - AHE - Klaus Erlenbach vorgestellt.  Herr Erlenbach, Fachmann der Kreislaufwirtschaft ist von der ökologischen und wirtschaftlichen Ausrichtung der Anlage überzeugt. Wichtig ist ihm, dass z.B. keine nachwachsenden Rohstoffe wie Mais eingesetzt werden, die nur zu diesem Zweck angebaut werden.
Die Anlage produziert aus dem Biomüll der Haushalte im Ennepe-Ruhr-Kreis Biogas, das in Blockheizkraftwerken zu Ökostrom umgewandelt wird, flüssigen Dünger und Kompost. Sie wurde im Auftrag des Ennepe-Ruhr-Kreises in Witten-Bebbelsdorf gebaut und ging Anfang 2013 in Betrieb. Jährlich werden rund 25.000 Tonnen Speiseabfälle, Kaffeefilter und Grünschnitt zu 4,5 Millionen Kilowattstunden Ökostrom verarbeitet. Dies entspricht dem Jahresverbrauch von 2.000 Haushalten. Weiterer Effekt der Anlage: Der Umwelt werden 4.000 Tonnen Kohlendioxid erspart.
Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, Rolf Kinder von der Stadt Wuppertal weist in diesem Zusammenhang auf eine aktuell vorliegende Potenzialabschätzung zur Nutzung der erneuerbaren Energien im Bergischen Städtedreieck hin. Darin wird empfohlen, diese Technik auch zur Verwertung von jährlich ca. 30.000 Tonnen bergischem Biomüll zu nutzen.
In der Arbeitsgemeinschaft „Erneuerbare Energien Bergisch Land“ arbeiten verschiedene Institutionen zusammen, um den Ausbau dieser umweltfreundlichen Energieform in der Region voran zu bringen. Die nächste Sitzung findet im Oktober 2013 statt. Ein Schwerpunkt wird dabei das Thema Wasserkraft sein.


Technische Daten der AHE-Vergärungsanlage
• Biomüll-Menge im Ennepe-Ruhr-Kreis: rund  25.000 Tonnen/Jahr
• Daraus werden zunächst ca. 2,2 Millionen Kubikmeter Biogas
   und dann rund 4,5 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt.
• Dies entspricht dem Jahresverbrauch von rund 2.000 Haushalten
• Der umweltschonende „Rohstoff“ Biogas spart rund ca. 4.000 Tonnen
   CO2 ein
• darüber hinaus wird Kompost und Flüssigdünger produziert,
   der in Gärten und Landwirtschaft  wieder dem Rohstoffkreislauf
   zugeführt wird
• die maximale Anlagenkapazität  beträgt ca. 50.000 Tonnen/Jahr
• Investitionskosten betrugen 15 Millionen Euro


Links:
Biogasanlage AHE  http://www.stromtonne.de/index.php
 

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